Dresdner Romantikerweg  Auf den Spuren der Romantik
 

Hans von Bülow und Dresden



Am 8. Januar 1830 wurde in Dresden Hans Guido Freiherr von Bülow (1830–1894) geboren, der einer der prägendsten und wichtigsten Dirigenten des 19. Jahrhunderts werden sollte. Das Geburtshaus befand sich am Kohlmarkt 19 (spätere Körnerstraße 12). Heute befindet sich an dem Ort, wo sein Geburtshaus stand, eine Gedenktafel am Hotel Bellevue, Große Meißner Straße 15.

Sein voller Name offenbart die Herkunft aus dem alten mecklenburgischen Adelsgeschlecht der Bülows. Sein Vater, Eduard Freiherr von Bülow, lebte in Dresden als Schriftsteller und war mit Ludwig Tieck (1773–1853) befreundet. Der junge Hans von Bülow zeigte am Anfang keine musikalische Begabung; erst im Alter von neun Jahren soll er nach einer Hirnhautentzündung für die Musik entbrannt sein. Er erhielt nun Unterricht bei verschiedenen Lehrern und seine Fortschritte waren enorm, sodass man ihn ab 1845 zu Friedrich Wieck in den Unterricht schickte. Gerade 12-jährig sah er im Hoftheater Wagners »Rienzi« und wurde ein glühender Verehrer des Komponisten. Auch Wagners Aufführung der 9. Sinfonie von Beethoven am Palmsonntag 1846 beeindruckte den begabten Jungen.

Sein Vater schickte ihn nach der Übersiedlung der Familie nach Stuttgart an die Leipziger Universität allerdings zum Jurastudium. In Leipzig wohnte er bei der befreundeten Familie Frege, in deren Haus die Musiker der Stadt verkehrten – hier traf er zum Beispiel Felix Mendelssohn Bartholdy. Ostern 1849 lernte er, zu Besuch in Dresden, Robert Schumann kennen. Später avancierte er zu einem der größten Wagner-Dirigenten. Seine Frau Cosima wurde später die Frau Richard Wagners.




Geburtshaus von Hans von Bülow Foto: Meininger Museen